LEER. Jetzt liegen alle Genehmigungen vor: das Technische Hilfswerk (THW) kann nun mit dem Bau eines bislang in Deutschland einmaligen Trainingsdeichs in Leer beginnen. Mit der neuen Anlage sollen künftig Hochwasser-Einsätze komplett trainiert werden können. Lange Zeit stand der Baubeginn nicht fest. Denn es hakte im Genehmigungsverfahren. Deshalb lud die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann zu einem Runden Tisch ein – mit Erfolg.
„Es gab viele Gespräche, die leider nicht zum Ziel geführt hatten“, sagte Gitta Connemann. Gemeinsam vereinbarten die beteiligten Behörden und das Technische Hilfswerk deshalb an einem Runden Tisch einen Zeitplan. Eine letzte Hürde wurde jetzt genommen. Alle Genehmigungen liegen vor. „Der Knoten wurde durchschlagen“, freut sich die Christdemokratin.
Erleichtert ist auch THW-Geschäftsführer Rolf Bartsch aus Oldenburg. Denn mit dem ersten Spatenstich sei nun endlich zu rechnen. Eine Anschubfinanzierung durch den Bund ist gesichert. Die Gesamtkosten beziffert Bartsch auf 250.000 Euro. Ein Großteil der Arbeiten will das THW in Eigenleistung übernehmen. „Im Ortsverband Leer wird hervorragende Arbeit geleistet. Und das alles ehrenamtlich”, betonte Gitta Connemann.
Das neue Trainingszentrum in Leer soll nach der Fertigstellung nicht nur vom THW genutzt werden. „Wir werden unsere Ausbildungsgänge für andere Organisationen öffnen. Dazu zählen auch die Deichachten oder Feuerwehren”, sagte Rolf Bartsch. Und davon würde auch die Nachwuchsarbeit profitieren. „Mit dem neuen Übungsgelände wird unsere Ausbildung zukünftig noch attraktiver für den Nachwuchs. Der Nutzen für die ganze Region liegt auf der Hand“, sind sich Gitta Connemann und Stefan Sandstede vom THW Leer einig.
Nun kann auf dem Grundstück an der Alemannenstraße für das gesamte Weser-Ems-Gebiet ein Übungsgelände mit einem Schwerpunkt auf der Ausbildung in Hochwasserschutz und Deichverteidigung gebaut werden. Herzstück der Anlage wird ein rund drei Meter hoher Übungsdeich sein. Zusätzlich ist auch eine Station für das Füllen und Verladen von Sandsäcken geplant.
Die Struktur des THW ist weltweit einmalig: Organisatorisch gehört das THW als Bundesanstalt zum Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern. 99 Prozent der THW-Angehörigen arbeiten ehrenamtlich. In 668 Ortsverbänden engagieren sich bundesweit mehr als 80.000 Helferinnen und Helfer in ihrer Freizeit, um Menschen in Not kompetent und engagiert Hilfe zu leisten. Das Motto lautet deshalb auch: Faszination Helfen.
Text und Foto: MdB Gitta Connemann