Leer – „Gekentertes Boot am Ledasperrwerk mit mehreren vermissten Personen“, so lautete das Szenario, als die Meldeempfänger des Technischen Hilfswerks am 09.07.2016 auslösten. Zu diesem Zeitpunkt wusste keiner THW-Helferinnen und Helfer, dass es sich um eine Alarmübung handelt, welche durch das THW geplant wurde.
Mit eingebunden in diese Übung waren ebenfalls andere Organisationen. Der Wasserrettungszug der Kreisfeuerwehr, die Rettungstaucher der DLRG und der ASB KV Leer waren Teil dieser Übung. Die Wasserrettung der Kreisfeuerwehr stellt Statisten, die auf dem Wasser zu finden waren und sicherten diese mit dem Einsatzboot des Wasserrettungszuges ab. Die DLRG stellte ebenfalls ein Rettungsboot und die Einsatztaucher, die einen Tauchgang am anderen Ufer der Leda simulierten. Der ASB übernahm die sanitätsdienstliche Versorgung und die Verpflegung der Einsatzkräfte vor Ort am Sperrwerk.
Binnen 20 Minuten nach der Alarmierung konnte die Fachgruppe Wassergefahren mit dem Mehrzweckarbeitsboot und mit dem LKW Ladekran „Ausfahrt in Richtung Einsatzstelle“ melden. Bereits 10 Minuten später erfolgte die Nachalarmierung für die 1. Bergungsgruppe und kurze Zeit später auch für die 2. Bergungsgruppe. Zugführer Jörg Hülsebus hatte den zeitlichen Ablauf am Ledasperrwerk genau im Blick. Die Einsatzleitung, die über den Zugtrupp des THW Ortsverband Leer lief, arbeitete die Schadensbilder routiniert ab.
„Wirklich eine beeindruckende Übung. 65 Einsatzkräfte üben koordiniert miteinander. Kooperation vor Ort und Kommunikation laufen einwandfrei“, so Stefan Sandstede, Ortsbeauftragter des THW Ortsverband Leer.
Nachdem die Fachgruppe Wassergefahren am „Einsatzort“ angekommen ist, waren Feuerwehr und DLRG natürlich bereits vor Ort und waren zu Wasser gegangen. Der LKW-Ladekran wurde in Position gebracht und das Mehrzweckarbeitsboot wurde am Sperrwerk zu Wasser gelassen. Schnell wurde festgestellt, dass die Lage größer war, das RSB-Boot wurde aus der Unterkunft nachgefordert. Sofort nach dem Einkranen wurde mit der Suche nach den vermissten Personen begonnen. Bereits nach kurzer Zeit konnte eine Person in einem Überlebensanzug gefunden werden.
Schnell wurde dem Gruppenführer der Fachgruppe Wassergefahren aber klar, dass sich die Bergung der Havaristen schwer darstellte. Aus diesem Grund wurde die 1. Bergungsgruppe durch den Zugführer alarmiert, um mittel des Einsatzgerüstsystems einen Ausleger am Ledaschöpfwerk zu errichten und gegebenenfalls Personen über den Ausleger von Bord bergen zu können.
Mittlerweile war auch der ASB eingetroffen. Einsatzauftragt für den ASB war die sanitätsdienstliche Versorgung und die Verpflegung der Einsatzkräfte. Auch hier wurde nach Rücksprache mit Zugführer Hülsebus umgehend mit dem Aufbau des Equipments begonnen.
Aufgrund der Witterungsverhältnisse und der zu erwartenden Dunkelheit, wurde die Beleuchtungskomponente des THW Ortsverband Leer nachgeordert. Die Beleuchtungskomponente wurde auf dem Ledasperrwerk positioniert und so der Bereich vor dem Sperrwerk großflächig ausgeleuchtet. Die neue LED-Beleuchtung wurde zur Ausleuchtung des Vorplatzes am Sperrwerk genutzt, wo sich der Zugtrupp positioniert und die Einsatzleitung eingerichtet hatte.
Gegen 22:15 Uhr war die letzte Person aus der Leda geborgen und mittels EGS-Ausleger geborgen und dem ASB zur sanitätsdienstlichen Versorgung übergeben.
Anschließend konnte die Übung mit einer gemeinsamen Suppe abgeschlossen werden.
„Eine tolle Einsatzübung, die uns allen wieder gezeigt hat, die Zusammenarbeit zwischen den Organisationen klappt. Gemeinsam sind wir stark. Es ist egal welche Farbe die Uniform hat, wir haben alle das selbe Ziel, wir wollen Menschen in Not helfen. Das ist unser Auftrag. Danke das wir alle gemeinsam gearbeitet haben, dass stärkt die Zusammenarbeit noch weiter“, so Stefan Sandstede abschließend. Auch unser Zugführer Jörg Hülsebus zeigte sich mit dem Ergebnis der Übung zufrieden „Alles hat gut geklappt, die Mannschaften waren diszipliniert und motiviert. Die Zusammenarbeit war spitze und die Kommunikation lief gut, wir werden die Übung nun ausarbeiten und dann abschließend bewerten“, so Jörg Hülsebus.
Nach einer abschließenden Besprechung der Zug- und Gruppenführer aller beteiligten Organisationen, konnte die Rückfahrt in die Unterkunft angetreten werden. Gegen 23:30 Uhr konnte die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt werden.
„Ich danke den Helferinnen und Helfern, dass Sie so engagiert dabei waren und mit gemacht haben. Besonders bedanken möchte ich mich aber bei meinem Ausbildungsbeauftragten, Sascha Elsen. Er hatte mit Abstand die meiste Arbeit bei der Vorbereitung dieser Übung. Vielen Dank für dein Engagemnet“, so Sandstede abschließend.
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