Leer,

„Mehr Anreize für Quereinsteiger schaffen“

Der THW-Ortsverband Leer richtete am Samstag zum siebten Mal seinen Neujahrsempfang aus. Rund 110 Gäste – darunter Helferinnen und Helfer sowie geladene Gäste – waren ins Dorfgemeinschaftshaus nach Bingum gekommen.

Bingum – „Die Politik muss mehr Anreize für das Ehrenamt schaffen“, sagte der Ortsbeauftragte des Technischen Hilfswerks (THW) Leer, Stefan Sandstede. Denn wie viele andere ehrenamtliche Organisationen hat auch der Leeraner Ortsverband Schwierigkeiten, neue Helfer zu gewinnen. „Wir brauchen mehr Hilfe aus der Politik“, forderte Sandstede auf dem Neujahrsempfang im Dorfgemeinschaftshaus in Bingum. An der Veranstaltung, die bereits zum siebten Mal stattfand, nahmen rund 110 Gäste teil.

Neue Helferinnen und Helfer für das Ehrenamt zu begeistern, wird für den Ortsverband immer schwieriger. Während die THW-Minis (Kinder ab sechs Jahren) und die THW Jugend (zehn bis 18 Jahre) weiter Zulauf haben, stagniert die Aufnahme bei den Quereinsteigern in den aktiven Dienst. Im vergangenen Jahr stand einer Neuaufnahme drei Austritten gegenüber. „Das ist ein allgemeines Problem und hier ist meines Erachtens auch die Politik gefragt – heute mehr denn je“, sagte Sandstede. Er betonte dabei: „Wir sind uns durchaus bewusst, was die Politik schon alles für das Ehrenamt und gerade für das THW getan hat und auch derzeit tut.“ Dennoch fordert er mehr Unterstützung: „Die Politik muss es gemeinsam mit den Organisationen schaffen, das Ehrenamt noch attraktiver zu machen, scheinbar durch weitere Anreize – auch für Quereinsteiger.“ Schließlich müsse es zu einem Umdenken kommen, wenn sich die Bevölkerung weiterhin auf die ehrenamtlichen Blaulichtorganisationen verlassen soll.

Das Jahr 2019 gestaltete sich für den THW-Ortsverband Leer anders als die Vorjahre. „War 2018 noch vom Torfbrand in Meppen geprägt, so war 2019 für uns wesentlich ruhiger“, sagte Sandstede. Das spiegelt sich auch in den Einsatzzahlen wider: Im vergangenen Jahr rückte das THW Leer zu zwölf Einsätzen aus und absolvierte 538 Einsatzstunden. Mit knapp 16.100 Stunden fielen auch die Dienststunden etwas niedriger aus. Dabei entfielen unter anderem 3100 Stunden in die Ausbildung, 400 Stunden in die Lehrgänge an den THW-Bundesschulen, 8500 Stunden in die allgemeine THW-Arbeit und 2800 in die Jugendarbeit. Zum Vergleich: 2018 hatte der Ortsverband 22 Einsätze und leistete insgesamt 17.500 Dienststunden ab. Dabei waren allein 3200 Dienststunden beim Torfbrand in Meppen, wo die Leeraner rund zweieinhalb Wochen im Einsatz waren, zusammengekommen.

Ein großes Thema im Ortsverband ist weiterhin die Liegenschaft. Da diese an der Alemannenstraße in Leer für die rund 130 Helferinnen und Helfer viel zu klein geworden ist, ist ein Umzug – womöglich ins Gewerbegebiet Nüttermoor – geplant. Bei den Planungen für einen Neubau sei es im vergangenen Jahr zu Verzögerungen gekommen. „Wir warten nun auf den fortentwickelten Musterraumbedarfsplan, der bald kommen wird. Dann werden wir nach den neuesten Standards planen und hoffentlich bald bauen können“, sagte Sandstede.

Große Veränderungen im Ortsverband gab es durch das THW-Rahmenkonzept. Die Umsetzung nimmt immer weiter Formen an. So wurde die 2. Bergungsgruppe aufgelöst und am 1. September 2019 durch die Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung ersetzt. Zudem befindet sich die neue Fachgruppe Schwere Bergung im Aufbau.

Stefan Sandstede sprach am Samstag vor rund 110 Besuchern. Zu den geladenen Gästen gehörten unter anderem Markus Paschke (SPD) und Jens Beeck (FDP) sowie die Fraktionsvorsitzende der SPD im Niedersächsischen Landtag, Johanne Modder. Beatrix Kuhl, Bürgermeisterin der Stadt Leer, und Landrat Matthias Groote waren ebenso erschienen wie viele Vertreter aus der Kommunalpolitik, aus Kreis- und Bundesbehörden, aus dem THW-Landesverband sowie aus befreundeten Blaulichtorganisationen.


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