Leer/Barme – Von Freitag bis Sonntag fand das erste gemeinsame Ausbildungswochenende des neu aufgestellt EU-Moduls 17, dem FRB-Modul (Flood Rescue using Boats), auf dem Wasserübungsplatz des THW im Barme statt. Dieses FRB-Modul wird in Kooperation zwischen THW und DLRG betrieben, so dass an dem Ausbildungswochenende ebenfalls Kräfte auf beiden Organisationen teilgenommen haben.
Bereits am Mittwoch hatten die leeraner Einsatzkräfte mit den Vorbereitungen begonnen, denn der THW Ortsverband Leer stellt nicht nur Personal für dieses EU-Modul, sondern auch entsprechendes Material unserer Fachgruppe Wassergefahren.
Am Freitagnachmittag war es dann endlich soweit. 7 Helferinnen und Helfer des THW Ortsverband Leer und das verstaute Material machten sich auf dem Weg nach Barme auf den Wasserübungsplatz des THW. Vor Ort angekommen konnte mit dem Aufbau der Mannschaftszelte begonnen werden.
Zum Teambuilding wurden die Zelte dann aber gemischt mit Mitgliedern von THW und DLRG belegt. Im Anschluss wurden wiederum aus allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern 3 gemischte Gruppen erstellt. Der Freitag war für die Teilnehmer noch relativ „theoretisch“, so wurden folgende Ausbildungsinhalte vermittelt: Zum einen die persönlich Einsatzvorbereitung für den Auslandseinsatz, dann ein jeweiliger Fachvortrag über das THW und DLRG zum gegenseitigen Kennenlernen der Strukturen und ein Vortrag über den Sachstand des FRB-Moduls. Zum Abschluss des Freitags folgte noch eine Aufbauübung für das s.g. Mastertent (Zelt für den Auslandseinsatz) und weiterer Campausstattung.
Am Samstag ging es dann mit der Ausbildung und dem gegenseitigen Kennenlernen weiter. Auch hier gab es wieder unterschiedliche Ausbildungsthemen die dann aber Funktionsgebunden ausgebildet wurden.
Die Logistiker des FRB-Moduls von DLRG und THW haben sich zusammengesetzt und haben über verschiedene Themen gesprochen. So wurden die allgemeinen Aufgaben von Logistikern im Ausland und die Aufgabenverteilung besprochen. Die Ausbildung wurde auch mit einer kleinen Teambuilding-Maßnahme abgeschlossen.
Aber nicht nur die Logistiker beider Organisationen hatten viel zutun, sondern auch die medizinische Komponente des DLRG´ hat sich über die Bestückung und Ausrüstung ihres RTW (Rettungstransportwagen) unterhalten und Medizinische Themen abschließend erörtert und besprochen.
Auch die Ausbildung der Skipper (Bootsführer) und Strömungsretter war nicht weniger umfangreich an diesem Ausbildungswochenende. Hier wurden 4 Gruppen, gemischt aus DLRG und THW gebildet, die dann entsprechende Aufgaben und Ausbildungsthemen zu bewältigen hatten. Die Skipper haben die unterschiedlichen Bootstypen von THW und DLRG kennengelernt und haben diese dann auch gefahren um sich entsprechend mit der Technik vertraut zu machen. Die Strömungsretter wurden im Wasser abgesetzt und dann wieder an Bord geholt. Abschließend wurde dann noch der Krankentransport von schwerverletzen auf dem Wasser und die Übergabe von schwerverletzen von der Bootsbesatzung zu der RTW Besatzung ausgebildet und trainiert.
Nach einem langen Tag wurde dann noch gemeinsam gegrillt und man hatte zeit sich weiter kennenzulernen.
Am Sonntag nach Abschluss der Ausbildungsveranstaltung konnte der Rückweg in den Ortsverband angetreten werden. Nachdem in der Unterkunft das Material wieder entsprechend verstaut und verlastet gewesen ist, konnte die Einsatzbereitschaft der Fachgruppe Wassergefahren wieder hergestellt werden.
Was ist nun ein s.g. EU-Modul?
Das THW ist in vielen Bereichen ein Partner der Europäischen Union (EU). Wichtigstes Instrument für den Katastrophenschutz auf EU-Ebene und damit auch für das THW ist das „Katastrophenschutzverfahren der Union“, auch „EU-Mechanismus“ genannt. Dieses wurde 2001 ins Leben gerufen und 2007 weiterentwickelt. Das THW spielt seit Beginn eine tragende Rolle in der der Zusammenarbeit im Zivil- und Katastrophenschutz auf EU-Ebene.
Eine Reihe von Experten und Einheiten des THW sind für Auslandseinsätze an die Europäische Kommission gemeldet und können im Falle einer Katastrophe im Ausland von der EU angefordert werden. Unter den gemeldeten Einheiten befinden sich neben den Schnell-Einsatz-Einheiten des THW seit Mai 2008 auch sogenannte "Module". Das sind Einheiten, die nach EU-Standards zusammengestellt wurden, was die Koordination von internationalen Einsatzeinheiten vereinfacht. Dazu gehören beispielsweise Module von Hochleistungspumpen (HCP-Module) und Experten für technische Beratung (TAST).
Nun folgt mit dem EU-Modul 17 ein neues EU-Modul, das s.g. FRB-Modul (Flood Rescue using Boats) welches in Zusammenarbeit mit der DLRG betrieben wird. Auch Mitglieder des THW Ortsverband Leer und die Technik der Fachgruppe Wassergefahren des THW Ortsverband Leer sind ein Teil dieses neuen EU-Moduls.
Interesse an einer ehrenamtlichen Mitwirkung im THW?
Der THW Ortsverband Leer freut sich über interessierte Anfragen und jede neue Heferin oder jeden neuen Helfer, der sich im Zivil- und Katastrophenschutz einbringen möchte. Welche ehrenamtlichen Stellen und Funktionen derzeit im THW Ortsverband Leer zu besetzten sind, erfahren Sie hier.
Bei uns erwartet Sie eine spannende und abwechslungsreiche Arbeit, ein kameradschaftliches Miteinander und ein ausgewogenes soziale Umfeld. Kommen Sie uns besuchen und lassen auch Sie sich von der Arbeit des THW begeistern.
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Bilder: Mit freundlicher Genehmigung von Steffen Tirrel (THW Leer)