Emden - Der THW Ortsverband Leer hat auf Anforderung der Polizei ein drittes Mal den Transport von Asylsuchenden begleitet. Am Mittwoch, 21.10.2015 sind vormittags zwei Busse mit ca. 100 Flüchtlingen im Emder Außenhafen eingetroffen und mit einer Sonderfähre nach Borkum in die Erstaufnahmeeinrichtung des Landkreises Leer überführt worden.
Viele Flüchtlinge haben auf ihrem Weg in die Bundesrepublik Deutschland eine gefährliche Überführung - in teilweise nicht seetüchtigen Booten - über das Mittelmeer hinter sich. Die Polizei hatte befürchtet, dass Flüchtlinge, bei der erneuten Konfrontation mit dem Meer, aufgrund ihrer Traumatisierung panikartig von der Personenfähre springen könnten.
Die seeseitige Absicherung erfolgte, wie auch bei den zwei Überfahrten zuvor durch die Fachgruppe Wassergefahren des leeraner THW-Ortsverbandes. Mit zwei Booten waren die Helfer am Einsatzort im Emder Außenhafen zur Stelle um im Notfall eingreifen und betroffene Personen aus dem Wasser retten zu können. Glücklicherweise verlief der Transport der Asylsuchenden reibungslos ohne Zwischenfälle. Nach Ablegen der Personenfähre konnten die Sicherungsboote abgezogen werden.
Zur Koordination der eigenen Einsatzkräfte und für die Kommunikation mit der Polizei zur Polizei wurde durch den Zugtrupp eine Zugbefehlsstelle eingerichtet. Insgesamt waren zwischen 8:00 und 15:00 Uhr 11 Helfer am Einsatz beteiligt.
Der Landkreis Leer wurde durch das Land Niedersachsen im Rahmen der Amtshilfe dazu aufgefordert kurzfristig für ca. 300 Asylsuchende eine dezentrale Erstaufnahmeeinrichtung im Landkreisgebiet zu schaffen. Aufgrund der aktuellen Flüchtlingssituation sind die Kapazitäten der landeseigenen Erstaufnahmelager ausgeschöpft.
In Leer entschied man sich für die Unterbringung der betroffenen Personen in der Jugendherberge auf Borkum, die nach Ende der Urlaubssaison über ausreichende Schlafplätze verfügt.